1883

Paul Casberg wurde in der Stadt Jakobshagen, Bezirk Saatzig, Pommern geboren.

1904

Erste bekannte Werke von Casberg als Gestalter der Druckausgaben.

1910

Erste künstlerische Werke von Casberg als Gebrauchsgraphiker.

1911

Durch Beschluss des Gerichts wurde Paul Casberg wegen Geistesschwäche entmüdigt. Die Entmüdigung erfolgte mit der Begründung seiner ehemaligen Ehefrau, daβ er mit dem Geld nicht sorgfältig umgehen konnte und Alkoholmißbrauch betrieb.

1915

Erste Werke von Casberg im Schlachtengenre, Illustrationen mit Darstellung der Armeeuniformen.

1916

Erste Bücher von Casberg über die Geschichte des militarischen Anzugs.

1926

Paul Casberg heiratete sich zum zweiten Mal. Seine Ehefrau war Ellebeth Franke. Gemeinsam erzogen sie ihren Sohn aus ersten Ehe.

1933

Paul Casberg beantragte die Wiederaufhebung seiner Entmüdigung. Durch Beschluss des Gerichts wurde die Entmüdigung abgesetzt.

 

 

Casberg trat in die SA ein. Nach der Bereidigung am Oktober 1933 wurde er in die SA Gruppe Berlin Brandenburg angenommen.

 

 

 

 

Casberg trat die Reichskammer der bildenden Künste bei und wurde unter der Mitgliedsnummer G1537 in der Fachgruppe Gebrauchsgraphiker der Stadt Berlin geführt.

 

 

 

 

Casberg trat als Mitglied das National-Sozialistische Fligerkorps bei.

 

 

1934

Beginn der Zusammenarbeit mit der Fabrik für die Herstellung von blanken Waffen C.Eickhorn, Solingen.

1935

Nach dem Entwurf von Paul Casberg wurde der Hochzeitdolch für Hermann Göring von der Firma C.Eickhorn hergestellt.

 

 

Casberg arbeitete an das Schaffen der neuen Banner und Standards für die Wehrmacht.

 

 

1936

Casberg wurde zum SA-Truppführer der 25 Reiterstandarte Gruppe Berlin-Brandenburg befördert.

1937

Casberg trat die Stellung des Referenten in der Reichsinspektion für Reit- und Fahrausbildung an.

1938

Durch Beschluss des Gerichts wurde Casberg aus der SA entlassen. 

1939

Casberg musterte die Abzeichen aus.

1943

Kleine Bildberichte in der Zeitung zum 60. Jubiläum von Paul Casberg.

1944

Das Studio des Künstlers wurde durch Luftangriffe zerstört.

1946

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wohnte Casberg in Berlin. Todesdatum 21 Juni 1946. Todesumstände sind nicht festgestellt.

1883

Paul Casberg wurde in der Stadt Jakobshagen, Bezirk Saatzig, Pommern geboren.

1904

Erste bekannte Werke von Casberg als Gestalter der Druckausgaben.

1910

Erste künstlerische Werke von Casberg als Gebrauchsgraphiker.

1911

Durch Beschluss des Gerichts wurde Paul Casberg wegen Geistesschwäche entmüdigt. Die Entmüdigung erfolgte mit der Begründung seiner ehemaligen Ehefrau, daβ er mit dem Geld nicht sorgfältig umgehen konnte und Alkoholmißbrauch betrieb.

1915

Erste Werke von Casberg im Schlachtengenre, Illustrationen mit Darstellung der Armeeuniformen.

1916

Erste Bücher von Casberg über die Geschichte des militarischen Anzugs.

1926

Paul Casberg heiratete sich zum zweiten Mal. Seine Ehefrau war Ellebeth Franke. Gemeinsam erzogen sie ihren Sohn aus ersten Ehe.

1933

Paul Casberg beantragte die Wiederaufhebung seiner Entmüdigung. Durch Beschluss des Gerichts wurde die Entmüdigung abgesetzt.

 

 

Casberg trat in die SA ein. Nach der Bereidigung am Oktober 1933 wurde er in die SA Gruppe Berlin Brandenburg angenommen.

 

 

 

 

Casberg trat die Reichskammer der bildenden Künste bei und wurde unter der Mitgliedsnummer G1537 in der Fachgruppe Gebrauchsgraphiker der Stadt Berlin geführt.

 

 

 

 

Casberg trat als Mitglied das National-Sozialistische Fligerkorps bei.

 

 

1934

Beginn der Zusammenarbeit mit der Fabrik für die Herstellung von blanken Waffen C.Eickhorn, Solingen.

1935

Nach dem Entwurf von Paul Casberg wurde der Hochzeitdolch für Hermann Göring von der Firma C.Eickhorn hergestellt.

 

 

Casberg arbeitete an das Schaffen der neuen Banner und Standards für die Wehrmacht.

 

 

1936

Casberg wurde zum SA-Truppführer der 25 Reiterstandarte Gruppe Berlin-Brandenburg befördert.

1937

Casberg trat die Stellung des Referenten in der Reichsinspektion für Reit- und Fahrausbildung an.

1938

Durch Beschluss des Gerichts wurde Casberg aus der SA entlassen. 

1939

Casberg musterte die Abzeichen aus.

1943

Kleine Bildberichte in der Zeitung zum 60. Jubiläum von Paul Casberg.

1944

Das Studio des Künstlers wurde durch Luftangriffe zerstört.

1946

Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wohnte Casberg in Berlin. Todesdatum 21 Juni 1946. Todesumstände sind nicht festgestellt.

Der Name Paul Casberg ist jedem Sammler der Artikel des Dritten Reichs bekannt. Seine Werke haben die visuelle Auffassung des Nazismus erheblich bestimmt. In der modernen Sprache würde man Casberg nicht nur ein Künstler, sondern auch ein Designer nennen. Sein künstlerisches Erbe ist immens und umfasst nicht nur die Werke der 30-40 Jahre, sondern auch das Kunstschaffen, das für lange Zeit unbekannt blieb. Das große Interesse an seinen Werken als auch mangelhafte zuverlässige Information verursachten viele Gerüchte und Legenden. Leider haben wir fast nichts über den Künstler außer dem Datum seiner Geburt und seine Skizzen gekannt. Die ersten Studien wurden von LTC (Ret.) Thomas M.Johnson und Robert McDivitt durchgeführt. Sie veröffentlichten die Ergebnisse in der 3 und 6 Volumen der 8-bändigen Ausgabe „Das Sammeln der blanken Waffen des Dritten Reichs“. Teilweise sind die Dokumente erst im Januar 2016 nach Ablauf der siebzigjährigen Dauer der Beschränkung auf die Verteilung des Archivgutes gemäß § 8 p.3 des Bundesarchivgesetzes verfügbar geworden. Viele Daten wurden durch den Informationsaustausch zwischen Enthusiasten aus der ganzen Welt über das Internet entdeckt.

    Lassen Sie mich zunächst die alten Legenden über den Künstler überblicken. Paul Casberg ist ein falscher Name. Nach der gängigen Meinung half das Pseudonym dem Künstler seine jüdische Herkunft geheimzuhalten. Es gibt aber keine Tatsachen, die diese Annahme beweisen und die Pseudonyme wurden in den künstlerischen Kreisen öfters benutzt. Darüber hinaus war der Künstler ein SA-Mitglied, er erfüllte Aufträge von hochrangigen Beamten der Partei, die es mit keiner Person zu tun haben würden, deren Rassenreinheit nicht nachgewiesen werden kann. Nach den Anderen Gerüchten war es sogar eine Gruppe von Künstlern die unter diesem Namen arbeiteten aber die verfügbaren Dokumente entkräften diese Vermutung. Paul Casberg war ein Mann seiner Zeit mit den Lastern und Schwächen und wir versuchen uns darüber Klarheit zu verschaffen.

    Paul Casberg war ein Künstlername, welchen der Künstler nach dem Mädchennamen seiner Mutter annahm; sein Geburtsname war Paul Krause, voller Name - Paul Julius Krause. In den meisten offiziellen Unterlagen wurde er als Krause genannt Casberg (Krause gen.Casberg) bezeichnet. Wenn wir die Kunstwerke von Casberg in der chronologischen Reihenfolge betrachten, können wir beobachten, wie sich die Ausdrucksart des Künstlers entwickelte, wie die Genres variierten und unterschiedliche Tendenzen in seinen Kunstwerken im Laufe seines Lebens koexistierten. Frühe Kunstwerke von Casberg werden durch solche Stile wie Art Nouveau und Jugendstil gekennzeichnet. Der junge Künstler fokussiert sich auf die Wiedergabe der Objekte mit lebendigen Farben. Als Illustrator wandte er oft Art-Deco an. Casbergs Plakatmalerei wurde durch die Schlachtenmalerei ersetzt, solange die Tiermalerei gab dem Künstler ein weites Feld für die Kreativität. Casberg hatte den richtigen Instinkt für die Proportionen und Geometrie der Objekte, kontrastierte Formen und Farben. Dann können wir beobachten, wie Casbergs Kunstwerke von den Ereignissen im Leben des Landes und der Menschen beeinflusst wurden. Die logische Vollendung seiner kreativen Entwicklung und zugleich eine neue Stufe der Entwicklung wurden die Kunstwerke im Stil des heroischen Realismus. Diese Kunstwerke zählen zu dem Höhepunkt seiner Tatkraft und prägen schöpferische Begabung und Fähigkeiten des Künstlers aus. Es gelang ihm, sich nicht nur als Illustrator und Tiermaler, sondern auch als Designer zu realisieren. Der Künstler musterte den Firmenstil mancher militärischen Organisationen aus: Von Emblemen, Fahnen und Ausrüstung bis zur Uniformsteile. Casberg hatte keine Angst mit Material, Form und Stil zu experimentieren. Seine Werke stimmten harmonisch mit der allgemeinen NS-Stilistik überein und vermittelten gleichzeitig den Geist der Zeit.
Mit der Eröffnung unserer Website, sind unsere Forschungen nicht beendet. Wir werden uns freuen, wenn Sie unsere Information über das Leben und Kunstschaffen dieser begabten Person ergänzen könnten.

Paul Julius Krause, genannt Casberg, wurde am 28. August 1883 in einer Künstlerfamilie in einer kleinen Stadt Jacobshagen, Kreis Saatzig, in Pommern geboren. Sein Vater, August Emil Krause, (24, May, 1847 - nicht bekannt) wurde in der Nachbarsiedlung Ball geboren. Seine Mutter, Therese Friederike Casberg, (29, December, 1846 - 1928) wurde in Gramzow geboren. Paul hatte zwei Geschwister: den Bruder Hermann (5, December, 1972 - 1943) und die Schwester Martha (4, February, 1885 - 1945). Sein Bruder war ein Schneider in Berlin, hatte einen Sohn und die Tochter. Seine Schwester hatte den Namen Buchholz nach der Heirat mit dem Polizeiinspektor und lebte mit ihrem Mann in Röntgental.

    Als Kind wurde Paul privat unterrichtet, dann beendete er höchstwahrscheinlich die Berliner Akademie der Künste mit Hauptfach Gebrauchsgrafik. Nach dem Abschluss der Akademie wohnte und arbeitete er in Berlin. Zum ersten Mal wurde Casberg als Künstler im Jahr 1904 erwähnt. Den Namen des Künstlers kann man auf der Einbanddecke des Dichtwerkes von Erich Mühsam «Die Wüste» 1904 finden. Vielleicht ist das nicht sein erstes Werk aber das ist die erste bekannte Erwähnung von Casberg derzeit. Die Illustrationen im Buch sind vom Künstler signiert, er ist als Designer angezeigt. Auf der Innenseite der vorderen Einbanddecke steht sein Künstlername. Ein der möglicher Grund für die Notwendigkeit ein Pseudonym zu verwenden könnte die Persönlichkeit des Autors dieses Buches sein. Es ist wichtig zu bemerken, dass der Autor dieses Buchs Erich Mühsam nicht nur ein Schriftsteller, sondern auch der Führer der homosexuellen und anarchistischen Bewegung in Deutschland war. Im Jahr 1934 wurde er im Konzentrationslager Oranienburg zu Tode gefoltert. Nach dem ersten Erfolg begann Casberg viel mit Verfassern mitzuarbeiten, die die Aktivisten der Homosexuellenbewegung in Deutschland dabei waren. Im Jahr 1904 illustrierte Casberg das Buch "Renaissance des Eros Uranios" von Benedict Friedländer. Friedländer war der Haupttheoretiker in der Organisation von Homosexuellen die von Erich Mühsam gegründet wurde. In diesem Buch erschließt Friedländer die Theorie über Männer die zu eingeschlechtlicher Liebe geneigt sind. Eine der wichtigsten Rollen im Buch spielen die Illustrationen und witziger Dekor von Casberg.

    Im Jahr 1905 illustrierte Casberg das Buch von einem der ersten Befürwortern der Rechte der Homosexuellen Adolf Brandt "Inseln des Eros: mit einem Porträt des Verfassers und einem Faksimile". Nach einigen Quellen erschienen die Illustrationen von Paul Casberg unter dem Pseudonym Paul Levi auf den Seiten der ersten Homosexuellen-Zeitschrift "Der Eigene" die unter Adolf Brandts Leitung herausgegeben wurde. Wie es dazu kommt, dass ein junger Künstler die Berühmtheit in solchem Bereich erlangte, ist zurzeit nicht klar. Vielleicht könnte diese "dunkle" Seite seiner Persönlichkeit erklären, warum Casberg ein Pseudonym verwendet. Die Beziehungen mit der homosexuellen Gesellschaft könnten dazu beitragen, dass Casberg sein Talent in einer ganz anderen Thematik entdeckte. Es wird aber ein wenig später passieren. Zu jenem Zeitpunkt arbeitete Casberg mit verschiedenen Verlagen, Zeitschriften und Zeitungen mit. Casbergs Bebilderung schmückte die Bücher und diente dem besseren Verständnis des Textes. Er illustrierte sowohl Komödien als auch stimmungsvolle Gedichte. Zu den Werken von Casberg gehören auch die Bebilderung der Komödie Gustav Schulers «Die Leichenwürmer. Eine Komödie zwölf Schuh unter der Erde. In einem Akt», der Umschlag des Buches von Dorothee Göbeler «Der Myrtenkranz», die Abdeckung des Buches von Fan Carlsen "Der Handschuh der Lucrezia - und andere Novellen" und die Illustrationen zu dem Buch von Oscar Klaussmann "Treue Waffenbrüder". Casbergs Illustrationen gestalteten die Texte der Zeitschrift "Der liebe Augustin". Eines der seinen Bilder widmete Casberg dem Schriftsteller Gustav Meirink, unter dessen Leitung diese Zeitschrift herausgegeben wurde. Die Illustrationen von Casberg gestalteten den Zeitungsartikel über den neuen Stummfilm von Conrad Veidt „Wahnsinn“ und die Monographie von P.Rühlmann „Die demokratischen Rechte und Pflichten in der Schweiz“.

Im 1906 heiratete der Künstler eine 15 Jahre ältere Frau, Friederike Blankenburg. Diese Ehe war unglücklich und kinderlos. Als er noch sehr jung war, geriet Casberg tief in der Sumpf der vielfaltigen Liebesaffäre und Alkoholmissbrauch. Er war nicht gut in Finanzangelegenheiten bewandert, darum unterschrieb er ungünstige Verträge, gab die zur Verfügung stehenden Gelder in leichtsinniger Gesellschaft aus und machte Schulden. Eine solche Lebensweise verursachte natürlich einige unangenehmen Folgen. Durch Beschluss des Charlottenburg-Amtsgerichts vom 15 Dezember 1911 auf Antrag seiner damaligen Ehefrau wurde Casberg wegen Geistesschwäche entmündigt. Im Gerichtsbeschluss handelte es sich, dass der Künstler psychische Störungen hatte, Alkoholmissbrauch betrieb und mit dem ihm zur Verfügung stehenden Geld mit der erforderlichen Sorgfalt nicht umgehen konnte. Als Folge wurde die Ehe geschieden.

    Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich schnell in Deutschland die Gebrauchsgraphik. Casberg schaffte einige Plakate und Poster, die er mit seinem Künstlernamen Casberg-Krause unterschrieb. Diese Werke wurden im minimalistischen Stil gemacht, der unter den damaligen Grafiker populär war, aber lockten mit der Klarheit und lakonische Farben an. Die Anschaulichkeit und lakonische Farben betonten die Besonderheit des Genres in den folgenden Werken: "Hingerichtet", "Musik für alle". Die Einladung den Ball zu besuchen «Blümen-Sale» ist sowohl das Poster als auch das Plakat, das über die Veranstaltung informiert. Viele Plakate und Bücher wurden binnen 1910-1920 herausgegeben, Paul setzte fort, mit verschiedenen Verlagen mitzuarbeiten. Der Erste Weltkrieg wurde auch in Casbergs Werken hervorgehoben. Als erster globaler militärischer Konflikt bestimmte der Krieg das Thema des gesamten kulturellen Lebens der daran beteiligten Nationen. Ausgehend von einzelnen Illustrationen für Zeitschriften, die über aktuelle militärische Ereignisse informierten, und Uniformdarstellungen, engagierte sich Paul Casberg immer mehr in der militärischen Kunst. Die Freisetzung seines kreativen Potenzials in diesem Bereich kann auf die Veröffentlichung vollwertiger Bücher über die deutsche Uniform der Zeit des Ersten Weltkriegs verwiesen werden. Casberg ist Verfasser und Illustrator des Buches "Deutsche Feld- und Friedensuniformen", er ist auch als Mitautor des Buches von Ottomar von Osten-Saken "Deutschlands Armee in feldgrauer Kriegs- und Friedens-Uniform" bezeichnet worden. Die beiden Bücher demonstrieren die Uniform der deutschen Armee in der Zeit des Ersten Weltkriegs und sind durchgehend mit bunten Abbildungen bebildert. Sie demonstrieren klar und schematisch, oft in Tafeln, die Uniform der verschiedenen Truppen und Grundelemente der Bekleidung der ganzen Armee im Vergleich. Was genau hat zu den Aufstiegschancen des Künstlers beigetragen, ist nicht bekannt. Vielleicht könnten wir das erklären, wenn wir zum Thema der Homosexualität zurückkehren. Durch Mitarbeit mit den Autoren, die auch Aktivisten der Homosexuellenbewegung waren, konnte Casberg die Verbindungen in der Armee anknüpfen. Im Laufe der Zwanziger Jahre entwickelte sich wesentlich die Homosexualität in Europa. In vielen Ländern milderte die Bestrafung dafür, als Folge wurden verschiedene Organisationen und Bewegungen gegründet. In Deutschland zusätzlich zu der Boheme herrschte die Homosexualität in der Armee auch. In der Zeit des Ersten Weltkrieges war die Homosexualität in der Mode, denn sie vereinigte die soldatische Brüderlichkeit. Zur Zeit des Nationalsozialismus wurden Homosexuelle verfolgt, trotzdem waren viele Nazi Parteimitglieder, besonders altes Militär, geheime Homosexuelle. Es ist nicht bekannt, ob der Künstler selbst ein Homosexueller war. In dieser Zeit signierte er seine Werke mit dem Namen Casberg oder Casberg-Krause und entschied sich schließlich für Paul Casberg. Alle folgenden Kunstwerke wurden mit diesem Namen signiert aber in offiziellen Unterlagen wurde Casberg-Krause oder Krause gen. Casberg erwähnt.

    In den zwanziger Jahren erfuhr Paul Casbergs Leben eine grundlegende Änderung. Der Entmündigungsbeschluss des Gerichts war noch gültig aber es ging ihm unberufen sehr gut. Nach einer gescheiterten ersten Ehe heiratete Paul 1926 erneut. Der Künstler wohnte mit seiner Familie in Berlin-Charlottenburg und hatte die Adresse Neue Kantstraße 16, sein Malatelier befand sich auf Kaiser August Avenue, 1d. In der zweiten Ehe erzog der Künstler den Sohn seiner Frau aus ehemaliger Ehe mit dem englischen Offizier Ruwe. Casbergs Gattin, Ellebeth, übte einen guten Einfluss auf ihn aus. Sie hielt ihn zur Schonung seiner Gesundheit und zum Fleiß in seiner Arbeit an. Verantwortliches Verhalten zu seiner beruflichen Tätigkeit ermöglichte Casberg günstige Aufträge zu erhalten und die Versorgung seiner Familie zu sichern. Die bedeutende Errungenschaft seiner beruflichen Tätigkeit zu diesem Zeitpunkt war die Gestaltung der großen Polizeiausstellung in Berlin im Jahr 1926, die die letzten Errungenschaften der Polizei demonstrierte und die Idee der Annäherung der Polizei mit dem Volk diente. Casbergs Kunstwerke dekorierten die Pavillons der Ausstellung und stellten zugleich die historische Entwicklung der Polizei dar. Der Künstler führte auch vielfältige Aufträge aus. Er gestaltete die Werbung für die bekannten Marken wie "MAUXION", "Reemtsma", "Batschari", "Steyr“. Außer der Gestaltung der Bücher schaffte Casberg auch die Reklame der Ausstellungen und arbeitete mit verschiedenen Zeitschriften und Zeitungen mit. Im Jahr 1925 wurde Casbergs Album von Radierungen „Hundepack“ herausgegeben. Das Album stellte die verschiedenen Hunderassen dar. Dieses Album erhielt eine hohe Bewertung des bekannten Kunstkritikers M.Osborn für Casbergs Fähigkeit durch das Kunstmittel, die Seele unserer tierischen Brüder auszudrücken.

In den 20er Jahren wurde Paul Casberg von der deutschen Presse als Sportmaler bezeichnet, dessen Name jedem Kunstfreund bekannt ist. Besondere Aufmerksamkeit verdienen Casbergs Pferdedarstellungen. Durch die detaillierte Ausarbeitung der Haltung und Muskulatur stellte der Künstler nicht nur die äußere Form dar. Durch die meisterhafte Darstellung des Lichtes bildeten Casbergs Gemälde die Pracht und Aristokratie des Tieres ab. Es gelang dem Künstler, Dynamik eines Pferdes und Bewegung eines Reiters zu vermitteln. Die Lithographie "Frederic II auf dem Pferd" zeigt die großartige Haltung und anmutiger Spaziergang des Tieres, was das Gefühl der Autorität dem Reiter und dem ganzen Bild gibt. Casbergs farbige Gemälde der Pferde sind wohl beeindruckend. Die Koloristik des Gemäldes "Edelmann mit dem Falke" betont die Noblesse und die angeborene Eleganz des Pferdes. Sogar in der statischen Form gelang es dem Künstler die Großartigkeit des Reiters abzubilden. Casberg schaffte viele Radierungen die einen Reiter auf einem Pferd im Sprung mit anatomischer Detaillierung darstellten. Radierungen auf japanischem Büttenpapier in einer Mappe, elegant mit Leder verziert, wurden am Silvesterabend als exklusives Geschenk für wahre Liebhaber der Ästhetik zum Verkauf angeboten. Die Fähigkeiten zum animalischen Genre konnten nicht unbemerkt bleiben. Der Künstler war hauptberuflich als Illustrator tätig und schuf viele Bilder für die Zeitschrift "Deutsche Sankt Georg Sportzeitung". Der Künstler erfüllt auch sein Potenzial in kommerzieller Werbung, in der Reitmalerei und vielen anderen Kunstwerken.  Es wurde in einer der damaligen Zeitschriften erwähnt, dass einige Werbegemälde von Casberg damals unter dem Pseudonym Pecas veröffentlicht wurden (Werbeplakat "Depression" Verlag: Atelier Pecas). In dieser Zeit versuchte sich Casberg nicht nur als Gebrauchsgraphiker sondern auch als Medailleur. Diesmal schaffte er Formen nicht mit Licht und Schatten, sondern mit Materialien und Farben. Die Plakette mit Darstellung des Pferdekopfes demonstrierte in der Form künstlerische Fähigkeiten und reiche Phantasie. Nach derselben Zeichnung wurde auch die Bronzeschale angefertigt. Diese Erfahrung wird Paul später nutzen als er aktiv die Abzeichen und Uniform für die deutsche Armee und NSDAP ausmustern wird.

    Die dreißiger Jahre war die Zeit der höchsten schöpferischen Geisteskraft als Casbergs Genie auf seinem Höhepunkt war; die Zeit der bedeutendsten Werke, die ihm Ruhm brachten. Die positiven Veränderungen im Leben ließen Casberg am 12. November 1932 die Aufhebung seiner Entmündigung beantragen. Fast 20 Jahre schob Casberg den Antrag auf Wiederaufhebung seiner Entmündigung hinaus, weil er befürchtete, dass durch ein gerichtliches Verfahren die Tatsache, dass er unter Vormundschaft stand, bekannt werden könnte. Durch Beschluss des Charlottenburg-Amtsgerichts im Juni 1933 wurde Entmündigung abgesetzt. Seit dem Tag der Gründung der Reichskulturkammer, 22. September 1933, trat Casberg die Reichskammer der bildenden Künste bei und wurde unter der Mitgliedsnummer G1537 in der Fachgruppe Gebrauchsgraphiker der Stadt Berlin geführt.

Die Machtübernahme durch die Nazis war ein Wendepunkt in der kreativen Aktivität des Künstlers. Casberg, wie die meisten Deutschen, begrüßte den neuen Führer des Landes, Adolf Hitler. Zu jenem Zeitpunkt konfrontierte das Land wirtschaftliche Rezession und Massenunzufriedenheit durch erniedrigende Bedingungen des Friedenvertrages (oder der Vertrag von Versailles), der in Frankreich im Jahr 1919 unterzeichnet wurde. Der Vertrag verpflichtete Deutschland zu Gebietsabtretungen, Abrüstung und Reparationszahlungen an die Siegermächte. Hitler bekam große Unterstützung der Bevölkerung durch das Versprechen den Lebensstandard zu erhöhen und die frühere Macht Deutschlands zurückzukehren. Casberg fing an mit Nationalsozialisten mitzuarbeiten. Er hatte große Aufträge von dem Innenministerium, der Reichswehr und politischen Organisationen Deutschlands. Er war anerkannt und in privaten sowie Fachkreisen gut eingeführt. Es ist bekannt, dass der Künstler kein Mitglied der Partei war und beim Militär nicht diente. Am 1. September 1933 trat Casberg in die SA an und im Oktober 1933 wurde im 25. Kavallerie-Standard der Berlin-Brandenburg SA-Gruppe angenommen. Der Standard gehörte zur 25. Brigade Brandenburg-Süd, die im Südwesten von Berlin in der Nähe der Stadt Potsdam stationiert war. Casbergs Karriere in der SA entwickelte sich planmäßig: Am 20. April 1934 war Casberg der Sturmann, am 9. November 1934 wurde er zum Rottenführer befördert, am 20. April 1935 - Scharführer, am 20. April 1936 - Oberscharführer, 9. November 1936 - Truppführer. Am 12. November 1933 trat Casberg das Nationalsozialistische Fliegerkorps bei. Die Oberste SA-Führung charakterisierte Casberg positiv und beschrieb ihn als beharrlicher, gewidmeter Nationalsozialist und ein exemplarischer SA-Mann. Seine künstlerischen Fähigkeiten und ausgezeichneten Kenntnisse über Uniformen, Orden und Ehrenzeichen wurden hoch geschätzt.

Mit der Unterzeichnung des Friedenvertrags entsprachen alte Fahnen und Standarten den Anforderungen der neuen Zeit nicht mehr und hatten negatives Erbe. Der Künstler wurde beauftragt, die neuen Truppenfahnen für die Wehrmacht zu entwerfen und die qualifizierten Arbeitskräfte für diese Aufgabe zu finden. Diese Aufgabe nannte Casberg "die schönste aller bestehenden". Es wurde beschlossen die Truppenfahnen aus hochwertiger schwerer Seide mit der Technik der zweiseitigen Stickerei anzufertigen. Die Erfüllung dieses Auftrages bereitete einige Schwierigkeiten und zwar erfahrene Stickerinnen zu finden, welche die komplizierten, notwendigen Stickarbeiten übernehmen sollten. Der Mangel an Aufträgen nach der Verlieren im Ersten Weltkrieg führte vielen Fabriken die für den Bedarf der Armee arbeiteten in den Bankrott und zum Verlust nicht nur die Aufträge, sondern auch qualifiziertes Personal, dessen Erfahrung und Fähigkeiten über diese Handwerkskunst, innerhalb 15 Jahren fast vollständig verloren gegangen waren. Allerdings gelang es Casberg die wenigen Experten aus diesem Gebiet zu finden, welche neue Generation ausbilden konnten. Der Künstler ging kreativ zum Schaffen des neuen Kennzeichens und es gelang ihm die neuen Truppenfahnen der Wehrmacht den alten Fahnen näherzubringen. Die Traditionen bewahrend bildeten Größen und Farben der neuen Truppenfahnen die vergangene Militärgeschichte ab. Alle Symbole, die ein Bestandteil des Designs geworden sind, hatten tiefe historische Wurzeln und symbolische Bedeutung: Der Adler wurde vom Emblem von Karl dem Großen entlehnt, die Swastika wurde in der Antike als ein Symbol für Wohlstand betrachtet und symbolisierte die Sonne. Diese Embleme in verschiedenen Variationen kann man auf vielen Kennzeichen des Dritten Reiches beobachten. Nicht weniger bedeutsame Embleme waren auch ein Kreuz, das die Ritter des Deutschen Ordens verwandten, und der Eichenlaubkranz, oder der Lorbeerkranz für die Luftwaffe, als Symbol für Ausdauer und Sieg entsprechend. Die Truppenfahnen und Standarten wurden von Spitzen ergänzt die die ästhetische Vollständigkeit und den Firmenstil betonten. Der Künstler erreichte große Erfolge, seine Truppenfahnen und Standarten wurden ein Symbol des Kampfes und des unerbittlichen Geistes.

    Am 16 März 1936 wurden von Hitler die neu geschaffenen Truppenfahnen, die mit der Geschichte symbolisch gebunden waren und gleichzeitig die Neubelebung der Armee nach Ausfällen im Jahr 1918 darstellten, offiziell übergeben. Führer schätzte Casbergs Kunstwerke hoch und sogar lud ihn nach Berchtesgaden ein, um zusätzliche Staatsverträge zu besprechen. Die Zusammenarbeit mit der Regierung war nicht nur auf die Gestaltung von Fahnen beschränkt. Der Künstler arbeitete an dem Firmenstil einiger offizieller Organisationen. Nach seinen Entwürfen wurden auch Abzeichen, Dolche, Fahnenträger-Brustschilde und andere Staatsverträge hergestellt.

    Nicht weniger beeindruckend war ein politisches Plakat von Casberg. Zum Beispiel das Plakat des Reicharbeitsdienstes, das die körperliche Arbeit unter der Jugend popularisierte. Sogar milde Pastelltöne des Plakates mithilfe Casbergs Talents, bringt effektiv die politischen Ideen und Slogans an den Zuschauern. Casberg war auch durch sein Bild „Horst Wessel“ sehr bekannt. Dieses Bild stellte den Helden der Sturmtruppen Horst Wessel dar. Auf diesem Bild wurde Horst Wessel auf dem dunklen Hintergrund eines stürmischen Himmels und der Armee von Sturmtruppen porträtiert. Dieses Kunstwerk drückte viele Ideen der Nazipropaganda über Wessel aus und brachte dem Künstler Ruhm. Nach diesem Motiv wurde der Einband der Handausgabe der offiziellen Hymne der NSDAP "Die Fahne Hoch" gestaltet.

Zusätzlich zu den Großaufträgen arbeitete Casberg in diesem Zeitraum an kleineren Aufträgen von Verlagen. Vor allem waren das die Illustrationen zu den Militärbüchern, z.B. der Bilderband "Orden". Diese Ausgabe war ein Kleinformat und wurde mit einer Zigarettenpackung verkauft, und stellte eine bunte Sammlung der bekanntesten deutschen Orden und Auszeichnungen von Zeiten aller deutschen Könige dar. "Zigarettenalben" waren im Dritten Reich weit verbreitet und  wurden von den Herstellern nicht nur als Mittel zur Kundengewinnung, sondern auch für ideologische Zwecke verwendet. Als professioneller Uniformkünstler schuf Paul Casberg eine Reihe von Illustrationen, die Uniformen und Szenen aus dem Bundeswehralltag darstellen, die als Motiv für die Zigarettenkarten für die Alben "Die Reichswehr" und "Unsere deutsche Wehrmacht" dienten. Als Künstler gestaltete Casberg einige Ausgaben des jährlichen Handbuchs für Wehrmacht Soldaten aus der Reibert-Serie "Der Dienstunterricht im Heere". Diese periodischen Handbücher enthielten die ausführliche Information für Soldaten von der Taktik der Kämpfe bis Deutschlands militärische Geschichte. Im Jahr 1935 besorgte er die Illustrationen des Buches von E.Strauss "Obervormann Wrede: das Buch vom Arbeitsdienst". Im Jahr 1936 wurden seine Kunstwerke in der Ausstellung "Deutsche Werbegraphik" in Berlin ausgestellt. In dieser Zeit fertigten die Druckereien Döringischen Buch- u. Kunstdrukerei und Otto von Holten nach Casbergs Entwürfe die Dokumente für die Deutsche Akademie der Luftfahrtforschung und Sportabzeichen-Urkunden im Jahr 1937.

Der Wirtschaftsaufschwung und die militaristische öffentliche Stimmung bestimmt die Entwicklung der neuen Tendenzen des Produktionsbetriebes. Dazu gehörte die Herstellung der Blankwaffen. Binnen 1934-1938 wurden viele Dolche und Hauer für verschiedene Organisationen ausgemustert. Für Verbrauchsmuster der blanken Waffen wurden die Waffenfabriken belohnt, darum nahmen die großen Fabriken unabhängige Künstler in Arbeit, um im Wettbewerb zu bestehen. Im Jahr 1934 stellte eines der führenden Unternehmen in Solingen „Carl Eickhorn“ als Designer den Künstler Paul Casberg ein. In dieser Zeit musterte Casberg ein neues Logo der Firma und den Verkaufskatalog der Blankwaffen „Eickhorn Kundendienst“ aus. Aber das Wichtigste war, dass Casbergs Entwürfe nicht nur die Werke der Firma, sondern auch die nationalen Muster der blanken Waffen waren. Casbergs Kunstwerke hingen an den Wänden des Hauptbüros und wurden in der Werbekampagne verwendet. Bei der Arbeit an der Gestaltung der Dolche demonstrierte Casberg die Filigranarbeit und Erfindungskraft, er erfolgte verschiedene Modelle der blanken Waffen zu schaffen. Nach seinen Entwürfen wurden nicht nur die Dolche der Massenfertigung, sondern auch individuelle Muster der blanken Waffe gemacht. Die grundsätzlichen Ideen des Designs stellten den Kampfgeist, das Streben nach die Eroberung und Siegeswillen der Nation dar. Aber nicht alle seine Werke teilten das gleiche Schicksal. Einige Entwürfe wurden nicht abgenommen, die anderen warteten auf den richtigen Zeitpunkt, um eine Entwicklung von der Skizze bis zu dem Prototyp oder der Massenfertigung durchzulaufen. Dank LTC (RET) Thomas M.Johnson haben wir die Möglichkeit, viele Casbergs Entwürfe der blanken Waffen zu genießen. Leider hat LTC (RET) Thomas M.Johnson schon seine Sammlung verkauft und jetzt steht sie für die Öffentlichkeit nicht zur Verfügung. Einige Casbergs nicht akzeptierte Entwürfe befinden sich noch immer unter den Archivunterlagen der Firma C. Eickhorn. In Zusammenarbeit mit der Firma C.Eickhorn musterte der Künstler nicht nur Dolche, sondern auch Säbel aus. Es gibt zwei Säbel der sogenannten "Feldmarschall Serie“, die zu Casbergs Autorschaft gehören, sowie eine Reihe von anderen Säbeln. Im Jahr 1935 war der Künstler beauftragt den Hochzeitsdolch für Hermann Göring auszumustern. Paul meisterte die Herausforderung und schaffte den hervorragenden Dolch. Der Dolch wurde hoch von Göring gewürdigt, denn die wichtigsten für ihn Symbole wurden in diesem Dolch verkörpert. Dieser Dolch wurde von Hand gefertigt und dem Bräutigam anlässlich seiner zweiten Hochzeit präsentiert.

     Die Parierstange war mit dem Hoheitszeichen der Luftwaffe dekoriert, der Knauf war mit dem Orden Pour le Mérite geschmückt, welchem Göring während des Ersten Weltkriegs ausgezeichnet wurde. Der Dolch wurde reich mit verschiedenen Arten von Edelsteinen inkrustiert und vergoldeten Elementen geschmückt. Die Scheide wurde mit dem hellblauen Haifischleder überzogen, das der Farbe des Paradeanzugs der Luftwaffe zusammenpasste. Der Dolch war von Göring sehr beliebt, aber wegen des Reichtums an dekorativen Ausschmückungen zu schwer war, deshalb ließ Göring, noch ein leichteres Stück fertigen. Casbergs Zeichnungen aus der ehemaligen LTC (RET) Thomas M.Johnsons Sammlung zeigen eine Reihe von Geschenkdolche, die sich von dem reichen dekorativen Ornament und ungewöhnlichem Design unterschieden. Diese Modelle sahen luxuriös und raffiniert aus. Die anderen Modelle wurden weniger anspruchsvoll, aber sehr elegant ausgeführt. Es gibt auch die Dolche die eventuell von Casberg ausgemustert wurden, z.B. NS-Fliegerkorps Dolch. Seit 1933 war Casberg ein Mitglied dieser Organisation und führte verschiedene Aufträge für die Organisation aus. Leider ist der Entwurf dieses Dolches noch nicht gefunden.

Außer Dolche und Säbel musterte Casberg verschiedene Teile der Uniform aus: Fahnenträgerschilder, Koppelschlösser, sowie Auszeichnungen und Abzeichen. Seit dem April 1937 war Casberg ein Angehöriger des Stabes der Reichinspektion für Reit- und Fahrausbildung der Obersten SA-Führung. Für das Reiterkorps entwarf Casberg Abzeichen und Miniaturen mit Darstellung der Pferde, die von Firmen Preussische Bergwerks- u. Hutten AG (Preussag) und Ernst Huller, Pforzheim gefertigt wurden.

    Ein der Kunstwerke Casbergs mit der Pferdekopfdarstellung wurde im Jahr 1938 als Titelseite der Zeitschrift "Deutsche Reiterhefte" verwandt die die Ausgabe des Reichsinspekteurs für Reit- und Fahrausbildung war.

     Für den Dienst der Technischen Nothilfe und den Reichsarbeitsdienst schaffte Casberg den Firmenstil. Für die Technische Nothilfe musterte er das Logo, Fahnen und verschiedene Teile der Uniform aus. Im Jahr 1936 erschienen das Buch "Abzeichen des Reichsarbeitsdienstes" und das Buch "Der Dienstkleidung der Technischen Nothilfe" im Jahr 1940. Casbergs Entwürfe zeugen, dass er auch ein Artillerieemblem, Koppelschlösser, Kokarden sowie das Polizeihoheitsabzeichen Modell 1934 ausmusterte.

    Eventuell wurde die Amtskette des Präsidenten der Deutschen Akademie der Luftfahrtforschung, deren Präsident Hermann Göring war, auch von Paul Casberg ausgemustert. Der Anhänger für die Kette war das Abzeichen des Akademiemitgliedes. Das Abzeichen stellte einen Eichenblätternkranz mit dem Hoheitsadler in der Mitte und die Swastika.

Trotz erfolgreicher kreativer Tätigkeit, vielfältiger Beschäftigung und verdienter Autorität war das Jahr 1937 durch ungünstige Ereignisse geprägt, die Casberg viele Schwierigkeiten verursachten. Im November 1937 erstattete Casbergs Kraftfahrer, Richard Brenner, die Meldung über Casbergs schwere Verfehlungen an die Reichsinspektion. Es handelte sich dabei um die Beleidigung der Obersten SA-Führung durch abfällige und ehrverletzende Äußerungen und Beteiligung an einer Verschwörung gegen den Adjutanten des Obergruppenführers Litzmann, von Keiser, der angeblich Litzmann abgeraten hatte, Casberg zur Beförderung einzugeben. Laut Zeugnisse des Anklägers erlaubte sich Casberg eine schmähliche Anekdote über Victor Lutze zu erzählen, nannte ihn "der kleine Postsekretär, der nicht einmal weiß, wie die Abzeichen getragen werden“, nannte Dr.Ley «der Säufer». Im Verlauf des Disziplinarverfahrens wurden neue Vorwürfe gegen Сasberg erhoben: die Geschäftemacherei auf die Kosten der SA Dolche sowie Erhebung der Doppellizenzgebühren für ein und denselben Entwurf, nach dem Fa. Preussag beauftragt wurde die Anerkennungsplakette zu fertigen und Fa. Ernst u. Hüller, Pforzheim beauftragt wurde nach demselben Entwurf die Miniaturen zu fertigen. Als Mitglied des NS-Fliegerkorps schuldete Casberg Mitgliedsbeiträge für 10 Monate und behandelte unkameradschaftlich die Vertreter die Beiträge kassieren wollten. Casberg ignorierte auch den Dienstleitern den nationalsozialistischen Gruß zu entbieten. Es wurde als eine grobe Verletzung der Disziplin und Ordnung beurteilt. Am 21. Februar 1938 erschien Casberg vor Gericht im Horst-Wessel-Haus, welches das Büro der SA-Gruppe Berlin-Brandenburg war und nach den Namen Horst Wessels genannt wurde. Ironisch war Casberg durch sein Bild „Horst Wessel“ sehr bekannt. Das Gerichtsverfahren schwächte die Gesundheit des Künstlers. Der Arzt diagnostizierte Symptome der Lähmung auf der rechten Seite des Künstlers Körper. Ein Jahr zuvor hatte Casberg solcher gesundheitlichen Probleme, welche die Hör- und Sehstörungen verursachten. Am 5 März 1938 reichte Casberg im Verlauf des Gerichtsverfahrens das Entlassungsgesuch auf Grund gesundheitlicher Probleme ein. Aber dieses Entlassungsgesuch wurde nicht berücksichtigt. Laut der Strafverfügung vom 11 März 1938: „Truppführer Krause-C. hat sich schwerster Verfehlungen schuldig gemacht und gegen die Pflichten eines SA-Führer schwer verstoßen. Außerdem ist durch sein Verhalten das Ansehen der SA erheblich geschädigt worden. Als gebildeter Mann musste er sich der Folgen seiner verwerflichen Handlungsweise voll bewusst sein. Die äußerst schweren Verstöße gegen die Zucht und Ordnung in der SA, gegen die Ehre des Stabschefs und anderer SA-Führer, die von großer Charakterlosigkeit zeugen, erfordern den schimpflichen Ausschluss aus der SA“.

Nach der Entlassung aus der SA war Casberg nicht vergessen. Er setzte erfolgreich seine künstlerische Laufbahn fort. Im Jahr 1939 wurde das Buch "Deutsche kämpfen in Spanien" herausgegeben, das über den Krieg in Spanien im Namen des Piloten der Legion Condor erzählte, die nach Spanien delegiert wurde, um die Nationalisten zu unterstützen. Casberg gestaltete die Illustrationen zu diesem Buch. Im 1940 erschien die Broschüre „Die Dienstkleidung der Technischen Nothilfe“ von Casberg. Obwohl die Uniform binnen 1934-1938 ausgemustert wurde, wurden die einzelnen Entwürfe erst in dieser Broschüre gesammelt.

    Darüber hinaus musterte Casberg Abzeichen und Embleme aus, die kunstvoll an die Symbolik des Dritten Reiches anpassten sowie die Besonderheiten seines Stils und Heldentaten des Eigentümers gleichzeitig widerspiegelten. Casberg war noch ein anerkannter Künstler und eine Autorität auf seinem Gebiet, da nicht jeder Künstler das Niveau seiner Fähigkeiten erreichen konnte. So, zum Beispiel, im 1943 beauftragte die Heeresführung Casberg, den Entwurf der Scharfschützenabzeichen zu entwickeln, nachdem sie zahlreiche Versuche unternommen hatten, unter den von anderen Künstlern vorgelegten Skizzen eine geeignete Option auszuwählen. Es geschah so, dass aufgrund innerer Meinungsverschiedenheiten unter der Heeresführung, die Einführung dieses Abzeichens wiederholt verschoben wurde. Dies wiederum führte zu einer mehrfachen Umgestaltung des Abzeichens. Infolgedessen wurde Casbergs vorgeschlagener Entwurf nicht akzeptiert. Aber die genehmigte Version des Abzeichens, nach mehrmaligen Designänderungen, behielt jedoch die ursprüngliche Idee des Künstlers bei.
    Der 60. Jahrestag des Künstlers wurde in der Presse als Beweis für verdiente Anerkennung berichtet. In der Zeitung "Illustrierte Zeitung Leipzig" Nr.5029, September 1943, wurde festgestellt: " Paul Casberg, der als Grafiker besonders durch seine Entwürfe für die deutsche Wehrmacht bekannt geworden ist - er schuf u.a. die neuen Fahnen und Standard des Heeres - beging am 28. August den 60".

    Auf den Lichtbildern, die von Heinrich Hoffmann im August 1943 gemacht wurden, sah der Künstler wie eine erfolgreiche Person aus. Er arbeitete in seinem Künstleratelier, bis es durch den Brand als Folge der Bombardierung von Berlin im Jahr 1944 zerstört wurde. Bis zum Ende des zweiten Weltkrieges wohnte Casberg in Berlin. Das weitere Schicksal des Künstlers ist nicht bekannt. Mit dem Untergang des Dritten Reiches verschwand Casberg. Die Wahrheit über die Untaten des NS-Regime die nach dem Krieg entdeckt wurde und Desillusionierung brachen den Geist des Meisters. Die von ihm geschafften Symbole die ursprünglich gute Ideen verkörperten, wurden ein Symbol des Böses’ ausgerufen. Sein Lebenswerk verkörperte das Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Es ist nur bekannt, dass Casberg am 21. Juni 1946 in Berlin starb. Man sagt, dass Paul den Selbstmord beging. Aber diese Gerüchte waren nicht durch Dokumente bewiesen. Zurzeit sind sein Todesdatum und Umstände nicht bekannt.

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